Auf der Rettungswache Winnenden-Hertmannsweiler hieß es bis zum 1. Dezember 2020 täglich um 19 Uhr „Johannes Rems-Murr 17/83-01 geht in den Status 6“ d.h. das Fahrzeug war bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr abgemeldet und außer Dienst. Nun konnten aber die Malteser zum 2. Dezember 2020 die vom Bereichsausschuss beschlossene Vorhalteerweiterung vollständig umsetzen, um 19 Uhr im Status 2 (Einsatzklar auf der Wache) bleiben und den Schichtwechsel vollziehen. Mit diesem wichtigen Meilenstein ist die Vorhalteerweiterung des Rettungsdienstes der Malteser im Rems-Murr-Kreis vorerst abgeschlossen. In den vergangenen drei Jahren konnte hier einiges geleistet und aufgebaut werden. Drei Rettungswachen wurden eingerichtet, Personal eingestellt und Abläufe etabliert. Am 01.01.2018 ging die Rettungswache Sulzbach in einen 12-Stunden-Betrieb, nur 16 Monate später wurde dieser auf 24 Stunden ausgeweitet. Ebenfalls 2019, am 1. Oktober ging das Notarzteinsatzfahrzeug der Malteser am Klinikum Winnenden in Betrieb. Zunächst war es täglich von 20 bis 8 Uhr im Dienst. Inzwischen teilen sich DRK und Malteser Tag- und Nachschichten in einem festen Rhythmus. Der Notarztstandort am Rems-Murr-Klinikum Winnenden ist damit der erste Notarztstandort im Rems-Murr-Kreis, der gemeinsam von Maltesern und DRK betrieben wird. Das letzte Puzzleteil bildete die Rettungswache Hertmannsweiler, auf der seit Februar 2020 ein Rettungstransportwagen stationiert ist, dessen 12-Stunden-Betrieb nun ebenfalls auf 24 Stunden ausgeweitet wurde.
Vier bis fünf Einsätze pro Schicht sind üblich. Der Rettungstransportwagen wird somit zwar weniger häufig alarmiert, als es beispielsweise in Stuttgart üblich wäre, dafür dauern die Einsätze aber länger, weil die Fahrtstrecken weiter sind. Zum Einsatzort zu fahren, den Patienten adäquat zu versorgen, ihn ins Fahrzeug zu verbringen und in ein geeignetes Krankenhaus zu fahren dauert seine Zeit. Mit anschließender Übergabe und Desinfektion des Fahrzeugs können es schon zwei Stunden sein, oder auch länger. Für die Nachtschicht sind in der Wache auch Zimmer mit Betten vorhanden. Die Stiefel werden vor das Bett gestellt und die Einsatzhose darüber gekrempelt, damit bei einem Alarm Stiefel und Hose gleichzeitig angezogen werden können. Es gibt aber auch Nachtschichten, an denen die Rettungsdienstler gar nicht zum Schlafen kommen.
Wir freuen uns, dass wir in nur drei Jahren drei entscheidende Schritte zur Verbesserung der Notfallversorgung im Rems-Murr-Kreis beitragen konnten. Der Dank hierfür gilt Joachim Fässler, Geschäftsführer der Malteser im Rettungsdienstbezirk Stuttgart, und seinem Team.